Friedrich Simon Archenhold am Großen Refraktor bei Nacht
Der große Refraktor verblieb im Treptower Park und ist das letzte bauliche Relikt dieser Demonstrationsschau des Deutschen Kaiserreichs, das bald darauf nicht mehr bestehen sollte. Heute, nach einer bewegten 125-jährigen Geschichte, ist die Archenhold-Sternwarte wieder eine aktive Bildungseinrichtung mit Astronomie-Museum und Sternen-Beobachtungen.
Die Veranstaltungsreihe „The Sky Was the Limit“ begibt sich an diesen einzigartigen Ort, an dem die Berliner Geschichte und die Faszination für den Kosmos zusammentreffen. Vier der fünf künstlerischen Positionen setzen sich dabei in ortsspezifischen Videoarbeiten mit den Funktionen und Bezügen der Archenhold-Sternwarte auseinander: Ute Waldhausen portraitiert sie als einen Ort des Wartens, Philipp Modersohn animiert den großen Refraktor in spielerischer Umkehrung zum Kernbohrer und PPKK (Schönfeld & Scoufaras) sowie Sophie-Therese Trenka-Dalton thematisieren die historischen Zusammenhänge der Sternwarte und ihrer Umgebung von der deutschen Kolonialgeschichte bis zur Zeit der DDR. Zum Abschluss veranstaltet Thomas Heidtmann (SPARTH) in Kooperation mit KOSMICA Institute „The Space Race Conference – Moon Mars Futures“ mit interdisziplinären Gästen, die aktuelle Fragen der Raumfahrt und die spezielle Beziehung zu den beiden Himmelskörpern diskutieren.
Ursprünglich war „The Sky Was the Limit“ für 2020 als eine Reihe von Live-Veranstaltungen in der Archenhold-Sternwarte geplant. Bedingt durch die Corona-Pandemie wandelten die beteiligten Künstler:innen ihre Projekte zu einem Online-Programm um, das nun von Oktober bis Dezember 2021 stattfindet.