ONLINE-VIDEOPREMIERE
21. November 2021, 19 Uhr

Sophie-Therese Trenka-Dalton

Sonnenphysikalisches Kabinett

2021
15:30 min, kein Dialog

Wie der Polzeiger einer gigantischen Sonnenuhr ruht die Berliner „Himmelskanone“ auf dem Dach der Archenhold-Sternwarte, einem Panoptikum der Modelle und Theorien, die von der jahrtausendealten Frage nach der Position des Menschen in der Welt berichten. Die Geschichte dieses Orts beginnt 1896, als der Astronom Friedrich Simon Archenhold hier sein innovatives Riesenfernrohr anlässlich der Berliner Gewerbeausstellung im Treptower Park aufbaute. In den 1960er Jahren entsteht neben der nun zur DDR gehörenden Sternwarte ein Freigelände mit Teleskopen und einem Sonnenphysikalischen Kabinett.

Ein paar Jahre später wird die Anlage mit einer Büsten-Sammlung bedeutender Astronomen und Physiker zu einem astronomischen Garten ausgestaltet. In der Nachbarschaft legt die Stadt Berlin ein Ehrenmal für sowjetische und ostdeutsche Kosmonauten an, den Hain der Kosmonauten. Die Bronzeplastiken werden nach der Wende fast alle abgebaut, die leeren Sockel des astronomischen Gartens aber verbleiben bis heute im Freigelände der Archenhold-Sternwarte.

Die Videoarbeit begibt sich auf eine Spurensuche. Sie entwirft ein assoziatives Portrait dieses kleinteiligen Orts, an dem sich die Berliner Lokalhistorie mit der größten aller Dimensionen, dem Universum, verbindet. Protagonist:innen und Objekte begleiten uns, während wir durch sonst verborgene Räume der Sternwarte navigieren. Das titelgebende Sonnenphysikalische Kabinett gibt die Route vor: Gleich zu Beginn blicken wir in die Sonne. Der Jensch-Coelostat wirft entlang von Planspiegeln ihr Abbild in den kleinen Hörsaal, als Weißlichtprojektion und als Farbspektrum für das menschliche Auge sichtbar. Wir betreten die Sockel des großen Refraktors, dessen Mauerwerk das letzte architektonische Artefakt der „verhinderten Weltausstellung“ ist, suchen im Freigelände nach verschwundenen Astronomen und treffen im Keller auf Kopernikus.

SOPHIE-THERESE TRENKA-DALTON lebt in Berlin und untersucht in ihren künstlerischen Arbeiten Kondensationspunkte kultureller Verschiebungs- und Aneignungsprozesse. Entlang von Objekten, Gebäuden und Geschichten zeichnet sie die kontinuierliche Migration kultureller Motive nach.

So., 10. Okt.,19 Uhr

PHILIPP
MODERSOHN

Stone Trek

So., 24. Okt, 19 Uhr

PPKK (SCHÖNFELD & SCOUFARAS)

PPKK 07.00

So., 7. Nov., 19 Uhr

UTE
WALDHAUSEN

Haus der Geduld

So., 21. Nov., 19 Uhr

SOPHIE-THERESE TRENKA-DALTON

Sonnenphysikalisches Kabinett

Fr.–So., 3.–5. Dez.

SPARTH & KOSMICA Institute

The Space Race Conference